05.10.2020 – Spielbericht
Zwöi 5. Liga
FCW – FC Egerkingen 3:3
Gegen Egerkingen wurde eine Heldengeschichte geschrieben: S Zwöi holt einen 0:3-Rückstand spät, sehr spät auf.
Es gibt Geschichten, die schreibt bekannterweise nur der Fussball. Beim Duell des Zwöis gegen Egerkingen wurde eine genau solche geschrieben.
Aller Anfang ist schwer
Kennst du Luca Kissling? Als kleiner Junge begann er beim FC Wolfwil Fussball zu spielen. Keine Frage, es gab talentiertere Spieler, selbst bei Woufu. Doch eines hatte Luca stets: Biss und Motivation.
Zurück zum Spiel gegen Egerkingen. Begonnen hatten wir lethargisch. Wir wussten, dass Egerkingens Flügelspieler vor allem eines mitbringen: Schnelligkeit. In der 4. Minute spielten die Gäste diese Stärke ein erstes Mal aus und gingen mit 1:0 in Führung.
Luca übrigens fand bei den B-Junioren eine Position, auf der er grosse Fortschritte machen konnte: Er wurde Torhüter. Nach seinen Anfängen bei den Junioren wechselte er ins Zwöi. Dort schien der Knoten so richtig zu platzen, als Luca endlich zu einem grösseren Selbstvertrauen fand.
Doppelschlag und Militärpause
S Zwöi kam gegen Egerkingen zwar etwas besser ins Spiel, so richtig dominant, wie wir uns das vor der Partie ausgemalt hatten, konnten wir aber nicht auftreten. Kurz vor der Pause erhöhten die Egerkinger mit einem Doppelschlag durch, du errätst es bestimmt, ihre Schnelligkeit auf 3:0.
Unser Zwöi-Hüter Luca musste übrigens aufgrund seines Militärdienstes eine relativ lange Pause einlegen. Just dann, als es ihm sportlich sehr gut zu laufen begann. Wie es halt so sein kann im Militär: Luca blieb von einer starken Gewichtszunahme nicht verschont. Den Weg zurück auf den Fussballplatz fand er vorerst nicht mehr.
Eine Geschichte, wie sie nur der Fussball schreibt
Mit dem 3-Tore-Rückstand zur Pause waren wir vor allem auf Stabilität bedacht. Unser Plan schien aufzugehen. Wir hatten Egerkingen im Griff und begannen munter mit dem Erarbeiten von Chancen. Simon Muster war es vergönnt, zuerst per Abstauber (70.), später mittels Elfmeter (90.) die Hoffnung zurückzubringen.
Wer Luca kennt, und das kannst nach dem Lesen dieses Textes auch du, lieber Leser, ein wenig von dir behaupten, der weiss: Luca gibt nicht auf. Luca findet einen Weg zurück. Und wenn es sein muss, kämpft er für sein Ziel. Luca begann, abzunehmen. Viel abzunehmen. Als wir ihn wiedersahen waren die Kilos gepurzelt und Luca zurück auf dem Bitz. Er wollte wieder Feldspieler werden, doch bewies in einigen Matches, dass er es als Torhüter ebenso noch drauf hat. So stand er zuletzt bei zahlreichen Spielen der 1. Mannschaft im Tor.
Du ahnst es bestimmt bereits, was nun noch folgt. Luca nahm gegen Egerkingen als Feldspieler auf der Bank Platz. In der 75. Minute wollten wir eine Spur offensiver spielen. Genau da kam Luca ins Spiel. Offiziell in der 7. Minute der Nachspielzeit, in Wirklichkeit aber eher noch später, schätzte Luca eine Freistoss-Flanke genau richtig ein, sprang höher als die Verteidiger und köpfelte zum heftig umjubelten 3:3-Ausgleich ein. Ein Höhepunkt, den Luca sich mehr als verdient hat. Und eine Geschichte, die definitiv in die Zwöi-Annalen eingehen wird.