25.09.2021 – Spielbericht
Fortuna Olten – FCW, 25.09.2021, 5:3 (4:1)
Das Ziel war von Anfang an klar: Gegen ein starkes Foruna Olten muss kein Pflichtsieg her. Stattdessen will man etwas zeigen, dass die treuen Zuschauer vom Eis schon lange nicht mehr gesehen haben, nämlich Freude am Fussball. Was sie aber zu sehen bekommen haben, war weder schöner Fussball oder eine fröhliche Mannschaft, noch eine Mannschaft die sich überhaupt «s’Eis vo Woufu» nennen dürfte.
Eigentlich beginnt das Spiel vielversprechend und der FCW kann zum ersten Mal in dieser Saison vor der zehnten Minute in Führung gehen. Nach einem guten ersten Versuch von Nick, welcher zu einem Abstoss des Gegners führt, wird der Ball direkt wieder von Fäbi erobert. Dieser läuft nach einem Doppelpass mit Truffer alleine aufs Tor und schlenzt den Ball in der 5. Minute in die untere linke Ecke zum 0:1. In den nächsten fünfzehn Minuten weden viele offensive Aktionen durch die Abwehr unterdrückt. In der 22. Minute findet der Ball doch die Lücke und der Gastgeber verwertet zum Ausgleichstreffer. Nach diesem Tor bricht der Offensivdamm beim Gegner und mit ihm der sämtliche Wille der Wölfe. Gleich drei Mal noch trifft Fortuna in der ersten Halbzeit und deutet mit dem Pausenstand von 4:1 deutlich in Richtung Tabellenspitze.
Hat ein Woufeler das Spiel von draussen beobachtet, so fragt der sich wahrscheinlich, wozu er überhaupt nach Olten gekommen ist. Wegen dem Fussball war es definitiv nicht. Auf dem Platz herrschte keine Spielfreude, kein Teamgeist war zu finden und die Gesichter und Gemüter der Spieler war der auf einem Friedhof zugleich.
Der Trainer von «änet em Bröggli» war sprachlos. Das war definitiv nicht die Mannschaft, die er seit dem Beginn dieses Jahres trainiert hat. Dementsprechend fiel die Halbzeitansprache wortkarg aus, aber diese wenigen Worte waren genug um die Mannschaft nochmals zu motivieren.
Eventuell stehe ich alleine damit, wenn ich sage, dass das Eis, welches man in der zweiten Halbzeit gesehen hat, Potential für die Top 3 in der Tabelle hat. Zwar beginnt die Halbzeit mit dem unverdientesten Tor, dass ich diese Saison gesehen habe, und es steht zunächst 5:1 für Fortuna Olten. Anschliessend dreht s’Eis mächtig auf und wird seinem Namen gerecht. Die Offensive wirbelt durch die gegnerische Verteidigung, wobei Nick und Fäbi immer wieder gefährlich über die Seite vorstossen. Das Mittelfeld ackert und kämpft die ganze zweite Halbzeit und es gibt wohl kaum ein Fortunaspieler, der mehr als eine Sekunde den Ball in Ruhe halten konnte. In der Verteidigung wurde die Lufthoheit durch Vale und Alex sichergestellt, während Luki und Gunzi die Seiten dicht hielten und selbst immer wieder gefährliche Pässe in die Tiefe lieferten.
Belohnt wird die 180° Wendung der Woufeler erst spät. Nach einem Eckball von Jänni in der 71. Minute wird Vale regelwidrig umgerissen und holt einen Penalty raus, der durch Truffer wie immer verwertet wird. Der Torjubel blieb allerdings aus – nicht weil das Tor nicht regulär war, sondern weil keinem zum Jubeln zumute war, sowohl auf, als auch neben dem Platz. Zehn Minuten später ist es Nick, der nach einem Steilpass alleine aufs Tor laufen kann und den gegnerischen Torwart gekonnt vernascht. Die Hoffnung kehrt in allen zurück, allerdings kommen die Tore zu spät und die Aufholjagt bleibt erfolglos. In der Nachspielzeit muss Maksym nochmals eingreifen, um den Schlussstand von 5:3 zu wahren.
S’Eis mit einer deutlichen und notwendigen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, zeigt, was eigentlich möglich wäre. Nun gilt es, die letzten 30 Minuten der ersten Halbzeit zu vergessen und die Leistung der zweiten, starken Halbzeit mit in die kommende Doppelrunde am Samstag mitzunehmen, wo wir gegen Olten auf keinen Fall verlieren möchten.
Luca